eine Reise machen

sehr viele minuten:

wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg. Ähnlich verhält es sich mit der Erholung. Wenn die nicht zu uns kommt, müssen wir ihr eben hinterher reisen. Nennt man Urlaub. Und weil Urlaub nicht ganz unwichtig ist (nicht nur für die Tourismusbranche), gibt es auch einen Wissenschaftszweig, der sich damit beschäftigt: die Urlaubsforschung.

Die am häufigsten zitiert Urlaubsforscherin ist wahrscheinlich Jessica de Bloom. Sie hat z.B in ihrer vakantiestudie herausgefunden, dass sich Arbeitnehmer während einer Reise gesünder, wacher, losgelöster und zufriedener fühlten als zuvor – unerheblich ob sie nur ein verlängertes Wochenende oder über eine Woche weg waren. In einer Metastudie hatte sie vorher schon Hinweise darauf gefunden, dass Ferien tatsächlich die Gesundheit verbessern und Beschwerden reduzieren können.

Urlaub in der Natur hat darüber hinaus noch den Effekt, dass er kreativer macht und es anschließend leichter fällt, Probleme zu lösen, haben Urlaubsforscher aus den USA in einer Untersuchung herausgefunden. Eigentlich kein Wunder: Wir sehen etwas anderes, riechen etwas anderes und tun etwas anderes als im Alltag – wenn wir Glück haben etwas, das uns mehr Spaß macht. Und wir haben mehr Zeit, die Gedanken treiben zu lassen. Reisen bildet also nicht nur (haha, sehr lustig dazu ein Artikel aus der „Zeit“ von 1963), es macht geradezu schlau.

Wir sollten also viel reisen und wenn nicht immer lang, dann wenigstens oft. Das ist auch der Tenor der Forscher. Denn die Erholung ist leider ziemlich fix wieder verflogen – egal ob wir nun länger oder kürzer unterwegs waren. Darum macht es auch wenig Sinn, allen Jahresurlaub für eine Reise aufzusparen und danach monatelang traurig und erschöpft im Schreibtischstuhl zu pappen. Denn nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub…

Ich selbst hab übrigens auch eine Weile Urlaub hinter mir: vier Wochen mit Mann und Kindern im Camper. Deswegen habt ihr auch so lange nichts von mir gehört. Und davor hab ich viel gearbeitet. Zum Beispiel habe ich für die Zeitschrift „Freundin“ eine Kolumne über meine letzte große Familienreise geschrieben: Sieben Wochen, sieben Länder und 7000 Kilometer mit einem 30 Jahre alten Bus und einem vier Monate alten Baby (zu lesen in Heft 12/2017). Außerdem hab ich einen Artikel „Neues aus der Reiseapotheke“ für die Myself recherchiert, damit ihr gesund durch den Urlaub kommt. Liegt ab 5. Juli am Kiosk.

Und wer jetzt noch mehr zum Thema Urlaub lesen will, dem empfehle ich drei zwar schon etwas ältere Texte hier, hier und hier.

About Nicole

Ich bin Nicole, Medizinwissenschaftlerin und Journalistin. Seit mehr als zehn Jahren schreibe ich über die Themen Medizin, Psychologie und Ernährung. Meine wichtigste Erkenntnis: Nur wenn wir uns genug Zeit für uns selbst nehmen, geht es uns gut. In meinem Blog findet ihr Ideen, Gesundheits- und Wohlfühltipps, die guttun und ohne großen Zeit- und Arbeitsaufwand realisierbar sind, sondern einfach und schnell: in einer Minute, in fünf, zehn oder fünfzehn. Minuten für mich also. Darum heißt er me-minutes.

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