meine letzte Woche in Elternzeit hat begonnen. Ab nächster Woche geht es wieder ins Büro. Ein komisches Gefühl. Vielleicht hab ich sogar ein bisschen Angst. Um das zu ändern, gibt es heute einen Beitrag, der Mut machen soll und motivieren – mich und euch vielleicht auch.
Arbeit macht glücklich
Fangen wir an mit einem Text, den handelsblatt.com vor gut drei Jahren veröffentlicht hat. Darin steht: „Studien und Experten sind sich einig: Arbeit macht glücklich, weil sie Erfüllung und Identität liefert. Besonders bei Akademikern.“ Natürlich kommt auch ein Experte zu Wort „Arbeit ist identitätsstiftend“, sagt der Arbeitspsychologe Tim Hagemann von der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld und erklärt: Heute werde man beim Kennenlernen auf einer Party gefragt, was man denn beruflich macht, früher hätte man sich vielleicht nach der Religion erkundigt. Und Ökonomie-Professor Wolfgang Maennig sagt: „Es ist in Deutschland verbreitet, dass sich Akademiker über ihren Job definieren.“ Für das Selbstbewusstsein vieler Deutscher sei es einfach „unglaublich wichtig“, dass man einen Beruf ausübe, so Maennig. Das würden auch Studien belegen: Demnach sind Arbeitnehmer glücklicher als Arbeitslose.
Arbeit gibt finanzielle Sicherheit
Wer sein eigenes Geld verdient, kann sein eigenes Geld ausgeben. Das ist der schönste Teil. Der wichtigere: Wer sein eigenes Geld verdient, kann es in Versicherungen zahlen und in die Rente. Von Altersarmut sind Frauen weit häufiger betroffen als Männer. Und alleinerziehende Frauen haben meist schon vor der Rente große Probleme, wie ihr in einem Artikel auf zeit.de nachlesen könnt: „Die Hälfte aller Alleinerziehenden bekomme gar keinen Unterhalt.“ Und: „Das Einkommen reicht oft nicht, um den eigenen Unterhalt und den der Kinder zu decken. Mehr als die Hälfte der Alleinerziehenden ist daher auf Sozialleistungen angewiesen.“ Gut, nun denken die meisten Frauen, wenn sie Kinder kriegen, nicht gleich an eine bevorstehende Scheidung. Aber ausschließen kann sie wohl niemand 100prozentig. Und selbst, wenn die Liebe ewig hält: Eine gewisse Unabhängigkeit (auch finanziell) ist für eine funktionierende Partnerschaft immens wichtig. Darum ist es nicht nur wichtig zu arbeiten, sondern auch sich weiterzubilden, Fortschritte zu machen, Beförderungen anzunehmen, wenn man sie kriegen kann. Väter machen das schließlich auch.
Kinder finden gut, wenn Mütter arbeiten
Ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber ist längst kein Grund, langfristig zu Hause zu bleiben. Eine Studie, die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben wurde, hat Kinder befragt, deren Eltern beide „vollzeitnah“ arbeiten und sich auch Erziehung und Haushalt einigermaßen angemessen teilen. Das Ergebnis könnt ihr auf br.de nachlesen: „Die Kinder sind mehrheitlich zufrieden. Sie empfinden es als gerecht, dass beide Elternteile arbeiten gehen“, steht da. Allerdings steht da auch: „Besonders wichtig für die Kinder: Sie wollen sich darauf verlassen können, dass Mama und Papa zu einer bestimmten Zeit Feierabend haben. Keine überraschenden Überstunden, keine Abend- und keine Wochenendarbeit. Wenn das gewährleistet ist, empfinden es Kinder laut Studie nicht als Belastung sondern eher als Bereicherung, wenn beide Elternteile arbeiten.“ Vielleicht gelingt das, wenn wir dem Arbeitgeber das von Anfang an ganz klar vermitteln. Chefs lieben nämlich bekanntlich – und da sind sie Kindern sehr ähnlich – klare Ansagen.
Kinder berufstätiger Mütter sind erfolgreicher
Auf geo.de hab ich einen Text über eine Havard-Studie gefunden, die zu dem Ergebnis kommt, dass Kinder im Lauf ihres Lebens erfolgreicher werden, wenn ihre Mütter arbeiten: „Überraschend aber wahr: Eine Studie der Harvard Business School bestätigt, dass Mütter, die außer Haus arbeiten erfolgreichere Kinder großziehen, als Mütter, die in die Rolle der Hausfrau schlüpfen. Insbesondere Töchter von berufstätigen Müttern haben einen höheren Bildungsabschluss angestrebt und im Durchschnitt 23 Prozent mehr verdient. Söhne von berufstätigen Müttern haben neben ihrem Berufsalltag deutlich mehr Zeit in die eigene Kinderbetreuung investiert und mehr Verantwortung im Haushalt übernommen.“ Wenn das nicht mal ein Grund ist.
Ich werde also ab nächster Woche mein Glück steigern, meine Erfüllung finden und meine Identität stärken (mit einer alleinigen Mutti-Identität konnte ich mich ohnehin nie anfreunden). Ich werde etwas für meine finanzielle Sicherheit tun und für meine Unabhängigkeit. Ich werde meine Kinder zufrieden machen und ihr Gefühl für Gerechtigkeit stärken. Und ich werde dafür sorgen, dass sie später einmal erfolgreich sind – im Job, aber auch in der Familie. Große Aufgaben müssen gemeistert werden. Packen wir’s an!
Tolle Idee – gefällt mir gut. Wir hatten einmal Kontakt im Rahmen eines Interviews für die Bunte. Sind Si da nicht mehr? Egal: für das neue Jahr wünsche ich Ihnen jedenfalls alles erdenklich Gute!
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Lieber Herr Stimpel, schön, von Ihnen zu lesen und Willkommen auf meinem Blog. Ja, ich hab tatsächlich gewechselt. Jetzt arbeite ich noch lieber 😃! Ihnen auch alles erdenklich Gute und herzliche Grüße
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